Eltern und Lehrer der Helen-Keller-Schule zeigten ein besonderes Engagement. Gemeinsam gründeten sie einen gemeinnützigen Förderverein in der Aula der Förderschule in Dinkelscherben. Mit der Gründung des „Fördervereins Helen-Keller-Schule Dinkelscherben e.V.“ folgt Dinkelscherben einem Trend, der in den letzten Jahren deutschlandweit bei allen Schulformen zu beobachten ist.
In der Gründungsversammlung wurden von den zahlreichen Mitgliedern Herr Fischer einstimmig zum ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt. Ihm zur Seite stehen die zweite Vorsitzende Angelika Hörtensteiner und die Kassenwartin Rosa Plattek. Begleitet wird der Vorstand durch einen gewählten Verwaltungsrat. Diesem gehören der Schulleiter Marvin Fogelstaller, die Kreisrätin und Lehrerin Anni Hartmann, Hausmeister Günther Motloch, Elternbeiratsvorsitzende Friederike Kieser und Hannelore Schubaur.
In seiner Eingangsrede wies Sonderschulrektor Marvin Fogelstaller auf die Notwendigkeit eines Fördervereins hin. „Die Wirtschaft fordert von der Schule, sie soll besser werden. Die Schule fordert von der Wirtschaft bessere Chancen für unsere Kinder“, so Schulleiter Fogelstaller.
Aber angesichts der angespannten Haushaltslage des Staates insbesondere des bayerischen Staates verhallen diese Forderungen und keiner ist mit dem anderen zufrieden. Dabei haben alle das gleiche Ziel: die Kinder und die Jugendlichen fit zu machen für die Zukunft. Nicht nur Unterrichtsstoff müssen sie lernen, sondern soziale Kompetenzen, Führungsfähigkeit, Teamfähigkeit, Mehrsprachigkeit und Computerkenntnisse sind heute selbstverständliche Anforderungsprofile der Wirtschaft an junge Menschen. Bei der Ausbildung ist die Lernfähigkeit ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Gleichzeitig wächst angesichts schwindender familiärer Strukturen die Erziehungsaufgabe der Schule: Verantwortungsbereitschaft und Leistungswillen müssen geweckt und im fairen Wettbewerb gepflegt werden. Für die Ausbildung personaler Kompetenzen wird man mehr Zeit, mehr Professionalität brauchen.
„Doch der Prozess einer sich neu entwickelnden Schule und die Schaffung innovativer Strukturen kann und wird es nicht zum Nulltarif geben. Also müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es ermöglichen, keine Benachteiligung unserer Kinder aufkommen zu lassen“, so Fogelstaller.
Hierfür braucht die Schule Unterstützung, Motivation und Anerkennung auf diesem schwierigen und noch ungewohnten Weg, und das nicht allein vom Staat. Bildung und Erziehung sind Aufgaben, zu denen sich unsere Gesellschaft bekennen muss – es ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, den Förderverein Helen-Keller-Schule Dinkelscherben ins Leben zu rufen.
Jetzt könnte man als Eltern von schulpflichtigen Kindern sagen: „Es passiert endlich etwas“ und darauf warten, dass es passiert. Man kann aber auch aktiv oder passiv etwas dazu beitragen. So haben sich in vielen Städten und Gemeinden Fördervereine gegründet, deren vorrangiges Ziel es ist, die Bildung und Erziehung der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Insbesondere geschieht dies durch finanzielle Mittel, die von den Kommunen nicht oder nicht kurzfristig zur Verfügung gestellt werden können. Dazu zählt z.B. die Beschaffung von zusätzlichen Lehr- und Lernmitteln oder Preise und Prämien bei Wettbewerben der Schule auf geistigem, musischem und sportlichem Gebiet. Ein Förderverein kann aber auch besonderes soziales Verhalten der Schüler/innen würdigen und er kann in Fällen wirtschaftlicher Härte aushelfen. Auch im kulturellen Bereich kann ein Förderverein tätig werden, denken wir an einen Theaterbesuch, bei dem aufgrund eines zu mietenden Busses doch einige Kosten entstehen.
Der neu gegründete „Förderverein Helen-Keller-Schule Dinkelscherben e.V.“ will dies nun für die Schule zur Lernförderung in Dinkelscherben einführen. Ehrenamtliche Tätigkeiten der Eltern bei Schulfesten und Einschulungen gab es in Dinkelscherben bisher auch ohne Förderverein, dies sollte also in Zukunft kein Problem darstellen. Und mit einem Jahresbeitrag von 12 Euro sollte eigentlich niemand überfordert sein. Hier folgt der Verein dem Prinzip: Lieber mehr Mitglieder, die wenig zahlen, als wenige, die viel zahlen. Vielleicht bleiben auf diese Weise auch Eltern im Verein, wenn ihre Kinder bereits weiterführende Schulen besuchen. Vielleicht gewinnt der Verein dadurch auch Mitglieder, die überhaupt keine Kinder in der Schule haben. Dabei kann natürlich jedes Mitglied freiwillig mehr zahlen, die 12 Euro sind also ein Mindestbeitrag. Und weil Fördervereine als gemeinnützig eingestuft werden, kann der Beitrag bei der Steuererklärung in vollem Umfang geltend gemacht werden.
Ziel des Vereins ist also die Förderung von Vorhaben sowie der Kauf von zusätzlichen Materialien für die Kinder an der Schule. Dies soll aber keinesfalls den Landkreiskreis aus seiner Pflicht entlassen. Der Förderverein versteht sich deshalb nicht als Ersatz sondern als Zusatz. Dieser Verein kann nur sinnvoll arbeiten, wenn möglichst viele Eltern und Bürger Mitglieder werden.
Nähere Informationen: Helen-Keller-Schule Dinkelscherben (Tel.: 0821/3102-4401)
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